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GPT-Zusammenfassungen von Urteilen, KI-Kompetenz und Digitalisierung im Notariat - Newsletter vom 04. März 2024

Liebe/r Legal Tech Interessierte, 

wir berichten heute über faszinierende Entwicklungen wie die Zusammenfassung von Urteilen und Beschlüssen durch GPT-Modelle sowie die fortschreitende Digitalisierung im Notariat. Zudem beleuchten wir die neue Experteneinschätzung zur Position Deutschlands im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Erfahre außerdem in unserem Legal Tech Wissens Snack, ob Legal Tech die Mandantenakquise wirklich verbessert. Der nächste Newsletter erreicht dich am 01. April.

Gerne kannst du uns dein Feedback zuschicken.  

Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen und erholsame Ferien!

Dein b{u}ilt Team

Aktuelle Nachrichten

GPT-Zusammenfassungen von Urteilen und Beschlüssen

Durch die Verwendung der GPT-Zusammenfassungen können relevante Rechercheergebnisse schneller ermittelt werden. Die Zusammenfassungen, die auf Wolters Kluwer Online mithilfe von GPT generiert werden, ermöglichen es, schnell und zuverlässig relevante Urteile und Beschlüsse für den spezifischen Recherchekontext zu finden, ohne eine Fülle von Rechtsprechungsdokumenten selbst zu lesen. Im Gegensatz zum Leitsatz umfassen die Zusammenfassungen die gesamte gerichtliche Entscheidung, einschließlich des Sachverhalts und des Verfahrensgangs. Dadurch dass die Anzahl an Dokumenten, die vollständig gelesen werden muss, verringert wird, führt dies zu einer schnelleren Identifikation der relevanten Entscheidungen für einen Sachverhalt. 

Für den Zugriff auf die GPT-Zusammenfassungen ist lediglich ein kostenloser Zugang zu Wolters Kluwer Online erforderlich. Die Registrierung gewährt Zugriff auf die Rechtsprechungs- und Gesetzesdatenbank. Die GPT-Zusammenfassungen sind bereits für Entscheidungen der letzten 3 Jahre verfügbar und umfassen alle Rechtsgebiete und Instanzen. Sie sind unmittelbar in den Rechercheprozess auf Wolters Kluwer Online integriert und können direkt im Dokument zum Urteil unter einem separaten Reiter abgerufen werden.  

Da ausschließlich Daten von Wolters Kluwer verwendet werden und der Algorithmus nicht mit externen Daten trainiert wird, ist der Einsatz der GPT-Technologie auf Wolters Kluwer Online sicher. Die Datenintegrität und der Datenschutz werden also gewährleistet.

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Der Weg zur KI-Kompetenz: Deutschland im Blickfeld der Experten

Expertenstimmen verdeutlichen, dass Deutschland bei der Entwicklung und Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) hinterherhinkt. Es bedarf dringend einer Aufstockung der Rechenkapazitäten und einer Stärkung der KI-Kompetenzen. Ein kürzlich überreichtes Gutachten an Bundeskanzler Scholz betont die Notwendigkeit, dass Deutschland mehr in die Entwicklung und Nutzung von KI investieren muss. Die Expertenkommission für Forschung und Innovation unterstreicht, dass Deutschland und Europa derzeit nicht an der Spitze der KI-Entwicklung stehen und unerwünschte Abhängigkeiten vermieden werden sollten. Die führenden Kräfte in diesem Bereich sind die USA und China. Deutschland und Europa müssen daher ihre Rechenkapazitäten und KI-Fähigkeiten stärken, ohne Zeit zu verlieren. 

Die langfristigen Ziele der Bundesregierung machen es unrealistisch, die gesetzten Ziele innerhalb dieser Legislaturperiode zu erreichen, wie die Autoren des Gutachtens betonen. Es wird befürchtet, dass Finanzierungsstreitigkeiten und geopolitische Konflikte die Innovations- und Forschungslandschaft beeinträchtigen könnten. Die technologische Transformation erfordert erhebliche Investitionen, die von der Bevölkerung getragen werden müssen. 

Trotz dieser Herausforderungen wird die Einrichtung der Gründungskommission für die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) in Erfurt als wichtiger Schritt der Bundesregierung gelobt. Die DATI soll Forschungsergebnisse wirtschaftlich und gesellschaftlich nutzbar machen. Bundeskanzler Scholz unterstreicht die Bedeutung, die Angst vor KI zu überwinden, damit Unternehmen und Forscher diese Technologie in Deutschland nutzen können. Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger warnt vor einer kurzfristigen Krisenpolitik auf Kosten langfristiger Transformation. 

Die Expertenkommission, bestehend aus sechs Wissenschaftlern, berichtet jährlich der Bundesregierung über den Stand von Forschung und Innovation in Deutschland. Sie wurde 2006 von der Bundesregierung eingesetzt, um regelmäßig politische Empfehlungen auf diesem Gebiet zu geben.

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Digitalisierungsschub im Notariat

Der Notarberuf hat sich im Laufe der Jahrhunderte stetig weiterentwickelt. Heute zählt das Notariat zu den digital fortschrittlichsten Bereichen in der Rechtsbranche. Durch einen Referentenentwurf des Bundesministeriums der Justiz wird dieser Fortschritt nun weiter vorangetrieben. 

Bereits heutzutage kann der gesamte Prozess von der Erstkontaktaufnahme bis zur Archivierung der Urkunden und Nebenakten digital aufgesetzt werden. Die Erstkontaktaufnahme erfolgt durch E-Mails und Online-Formulare. Anschließend werden die gesammelten Daten in der Notarsoftware effizient verarbeitet, Entwürfe werden digital erstellt und idealerweise direkt in die elektronische Aktenverwaltung importiert. Auch der Zugriff auf digitale Register oder das Online-Beurkundungsverfahren im Gesellschaftsrecht erleichtern die Arbeit eines Notars. In gesellschaftsrechtlichen Sachen wird nach der Beurkundung die Urkunde an die relevanten Behörden und Parteien elektronisch zugestellt. Eine vollständig elektronische Abwicklung wird durch die Einführung von eNoVa (elektronischer Notar-Verwaltung-Austausch) im Jahr 2024 auch bei Grundstücksgeschäften ermöglicht werden. Nach dem erfolgreichen Vollzug der Urkunde kann diese elektronisch archiviert werden. 

Durch den Referentenentwurf des Bundesministeriums der Justiz sollen künftig Beurkundungen auch in Präsenzverfahren elektronisch möglich sein. Die Urkundsperson kann die Niederschrift unmittelbar als elektronisches Dokument aufnehmen und die Beteiligten unterschreiben sie auf einem elektronischen Hilfsmittel oder versehen sie mit ihrer qualifizierten elektronischen Signatur. Abschließend bringt die Urkundsperson ihre qualifizierte elektronische Signatur an, wodurch die Authentizität und Integrität der Urkunde geschützt wird. Weiterhin soll die Beglaubigung von eigenhändigen elektronischen Unterschriften ermöglicht werden und künftig soll der Zugang der öffentlich beglaubigten Abschrift einer notariell beurkundeten und öffentlich beglaubigten Erklärung ausreichen, damit die Erklärung wirksam wird. 

Es ist erfreulich, dass die digitale Transformation im Notariat bereits vor einigen Jahren begonnen hat und sich kontinuierlich fortsetzt. Dennoch verbleibt ein Optimierungspotenzial, beispielsweise im elektronischen Rechtsverkehr mit Verwaltungsbehörden, das es in den kommenden Jahren zu nutzen gilt.

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Deutschlandweite Veranstaltungen

Apr
16-17

VIENNA Legal Innovation ‘24

Format: Präsenz
Ort: Wien
Anmeldefrist: Keine

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Mai
14-15

Legal Revolution 2024

Format: Präsenz
Ort: Nürnberg Messe
Anmeldefrist: 15.03. mit ermäßigtem Preis

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Aug
26-30

Summer School Legal Technology
and Legal Innovation

Format: Präsenz
Ort: Stadscampus Antwerp
Anmeldefrist: 15.07.

Zur Anmeldung

Legal Tech Wissen’s Snack

Wie verbessert Legal Tech die Mandantenakquise?

Die Mandantenakquise im Bereich Legal Tech erfolgt über verschiedene Medienkanäle wie Anwaltsportale und Chatbots, sowie durch das Bewerben der Rechtsberatung über Social Media. Plattformen wie advocado und Anwalt.de bieten ein großes Partnernetzwerk und ermöglichen die regionale und bundesweite Gewinnung von Mandaten durch ein digitales Kontaktformular, mit dem der Kunde sein Rechtsproblem schildern kann und der Anwalt oder die Anwältin jene Anfrage annehmen kann oder nicht. Bei advocado profitiert die Kanzlei beispielsweise von einem besseren SEO-Ranking, mehr positiven Bewertungen durch mehr gewonnene Mandate, Echtzeit-Bezahlung und Full-Service-Unterstützung durch digitale Lösungen. Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) revolutioniert die Mandatsannahme in Anwaltskanzleien, indem sie repetitive Aufgaben übernimmt und die Zeit für die Datenaufnahme von Mandanten erheblich reduziert. KI-Chatbots bieten einen intelligenten Kontaktpunkt für potenzielle Mandanten, während automatische Aktenanlage und Dokumentenverwaltung die weiteren Arbeitsschritte optimieren. Diese technologischen Fortschritte erhöhen die Effizienz, sparen Zeit und Ressourcen und führen zu einer höheren Zufriedenheit bei Mandanten, wie maßgeschneiderte automatische E-Mail-Updates zum Fall. Die Nutzung von (KI-)Technologie wird daher zunehmend zum Standard in der Kanzleiarbeit, um wettbewerbsfähig zu bleiben, die Profitabilität zu steigern und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Unser Newsletter-Team: 

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95447 Bayreuth

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