Anwaltskanzleien stehen heute immer mehr unter Innovationsdruck bezüglich ihrer Organisationsstruktur und dem Mandantenerlebnis. Neue Entwicklungen im Bereich der KI führen zu neuen Organisationsabläufen und Strukturen. Doch viele Kanzleien sind sehr hierarchisch aufgebaut und können somit nicht flexibel auf diese Entwicklungen reagieren. Möchte man sich dieser Aufgabe stellen, hilft ein Blick auf erfolgreiche Digitalunternehmen und deren Struktur. Besonders folgende Aspekte können die Produktivität und den Erfolg des neuen Systems begünstigen. 

Der Informatiker Melvin Edward Conway hatte beobachtet, dass die Kommunikationsstrukturen von Organisationen maßgeblich für den Output sind, den sie liefern. Sollen etwa innovative, technologie-basierte Produkte entwickelt oder größere Projekte umgesetzt werden, können die Interaktionsmuster und die Struktur der damit beauftragten Teams in Anlehnung an Team-Topologien, die sich im IT-Umfeld bewährt haben, definiert werden. Die IT-Organisationsberater Matthew Skelton und Manuel Pais beschreiben in ihrem Buch Team Topologies: Organizing Business and Technology Teams for Fast Flow im Geiste von Conways Gesetz ein Model für die Organisation von Software-Entwicklungsteams, das einen optimalen Arbeitsfluss ermöglicht, das ist das sog. Stream-aligned Team. Hierbei werden die Personen aus den einzelnen Fachbereichen mit Entscheidungskompetenzen ausgestattet. Wichtigstes Ziel ist dabei die Kommunikationswege kurz zu halten und unnötige Abstimmungen zu vermeiden – ganz nach dem Motto: Handovers can kill flow, so let´s kill handovers instead. Kanzleien werden sich in Zukunft immer mehr Gedanken machen müssen, wie sie Legal Tech einbauen können, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben und ihren Mandanten ein gutes Beratungserlebnis zu bieten.