KI-Lösungen für Nachhaltigkeitsgesetze, Regeln für KI und Grok - Newsletter vom 19. August 2024 |
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Liebe/r Legal Tech Interessierte,
heute widmen wir uns wieder Themen, welche die Zukunft der juristischen Praxis maßgeblich beeinflussen werden. Zum einen fordert die American Bar Association klare Regeln für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz durch Anwälte. Zum anderen wächst die Anwendung von KI-gestützten Lösungen für Nachhaltigkeitsgesetze. Außerdem berichten wir über die ethischen Bedenken, die Elon Musk's Grok AI Image Generator auslöst. In unserem Legal Tech Wissens Snack erfährst du heute einiges zum Thema Robo-Judge!
Gerne kannst du uns dein Feedback zuschicken.
Wir wünschen dir schöne Ferien und viel Spaß beim Lesen!
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Am Dienstag, den 02.07., fand unser Workshop zum Thema „Generative AI – Anwendungsbeispiele aus der Kartellrechtspraxis“ gemeinsam mit Tobias Pesch von White & Case statt. In ihrem Blogbeitrag fasst Isabella den Workshop zusammen.
Weitere Infos zu allen Veranstaltungen findest du auf Instagram. Gerne kannst du auch unseren Kalender abonnieren, um nichts mehr zu verpassen!
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KI-gestützte Lösungen für Nachhaltigkeitsgesetze: Ein Weg aus der Bürokratiefalle
Die zunehmende Regulierung durch neue Umweltgesetze wie das EU-Lieferkettengesetz und die Entwaldungsverordnung stellt viele Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Diese Vorschriften verlangen eine umfassende Nachverfolgung und Dokumentation von CO₂-Emissionen, Lieferketten und weiteren Umweltfaktoren. Für Unternehmen bedeutet dies oft einen erheblichen bürokratischen Aufwand, der insbesondere kleinere Betriebe überfordern kann.
Doch es gibt Hoffnung: Start-ups wie Planted und Osapiens haben Softwarelösungen entwickelt, die Unternehmen dabei unterstützen, diese komplexen Anforderungen effizient zu erfüllen. Die Software von Planted etwa ermöglicht es Unternehmen, relevante Daten automatisiert zu erfassen und zu analysieren. Dadurch können beispielsweise CO₂-Daten aus Tankrechnungen extrahiert und in eine rechtssichere Dokumentation überführt werden. Osapiens hingegen bietet eine cloudbasierte Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, Risiken entlang der Lieferkette zu überwachen und Daten aus verschiedenen Quellen zu integrieren. Diese Tools tragen dazu bei, den Aufwand der gesetzlichen Berichtspflichten zu reduzieren und gleichzeitig die Transparenz zu erhöhen.
Der Markt für ESG-Software (Environment, Social, Governance) wächst rasant, da immer mehr Unternehmen diese Technologien nutzen, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Trotz des schnellen Wachstums gibt es jedoch noch keinen dominierenden Anbieter, was den Markt dynamisch und innovativ hält.
Insgesamt bieten diese Technologien eine wichtige Unterstützung für Unternehmen, um den Spagat zwischen strenger Regulierung und operativer Effizienz zu meistern und dabei auch noch nachhaltig zu agieren.
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American Bar Association fordert klare Regeln für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz durch Anwälte
In ihrer jüngsten Stellungnahme hat die American Bar Association (ABA) eine klare Botschaft an die Anwaltschaft gerichtet: Während der Einsatz generativer Künstlicher Intelligenz großes Potential bietet, fordert er doch zugleich ein hohes Maß an ethischer Verantwortung und technischer Kompetenz seitens der Anwälte.
Eine zentrale Forderung stellt eine Verpflichtung der Anwälte dar, ihre technologische Kompetenz kontinuierlich zu erweitern. Aufgrund potentieller Fehler oder unvollständiger Ergebnisse, die durch KI entstehen können, sollen sich Anwälte nicht ausschließlich auf die von diesen Tools gelieferten Ergebnisse verlassen.
Daneben geht die ABA auf die Transparenz bei der Mandantenabrechnung ein: Die Zeit, die Anwälte für das Erlernen eines KI-Tools benötigen, darf nur in Rechnung gestellt werden, wenn dies ausdrücklich mit dem Mandanten vereinbart wurde. Zusätzlich müssen alle Gebühren, die im Zusammenhang mit der Nutzung der KI-Tools entstehen, transparent und fair sein. Betriebskosten für Standardsoftware dürfen nicht separat an den Mandanten weitergegeben werden.
Angesichts der rasanten technologischen Entwicklungen fordert die ABA außerdem eine kontinuierliche Fortbildung der Anwälte im Bereich der generativen KI-Tools, um stets auf dem neusten Stand zu bleiben und ihre Mandanten bestmöglich zu beraten.
Mit diesen klaren Vorgaben gibt die ABA der Anwaltschaft im digitalen Zeitalter einen wichtigen Impuls. Der verantwortungsvolle Umgang mit modernen Technologien wie generativer KI wird damit zu einem wesentlichen Bestandteil der anwaltlichen Praxis, um stets die hohe Qualität der Rechtsberatung und die Zufriedenheit der Mandanten sicherzustellen.
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Elon Musk's Grok AI Image Generator löst ethische Bedenken aus
Die Einführung von Elon Musks Grok, einem KI-gesteuerten Chatbot, der in die Plattform X (ehemals Twitter) integriert wurde, hat durch seine neuen Bildgenerierungsfunktionen erhebliche ethische und rechtliche Bedenken ausgelöst. Während Grok ursprünglich als innovatives Werkzeug für Premium-Abonnenten beworben wurde, zeigte sich schnell, dass die Technologie auch potenziell schädliche und kontroverse Bilder erzeugen kann, die auf anderen Plattformen blockiert würden. Obwohl Grok angeblich über Schutzmechanismen verfügt, haben Nutzer dennoch Bilder erstellt, die politische Figuren in extremen und gewaltverherrlichenden Szenarien darstellen.
Diese Entwicklungen werfen ernste Fragen zur Verantwortung der Plattform und zur Regulierung solcher Technologien auf. Europäische und britische Behörden untersuchen bereits, ob X gegen geltende Gesetze wie das Digital Services Act und das Online Safety Act verstoßen hat. Angesichts der bevorstehenden US-Wahlen wächst zudem die Sorge, dass Grok zur Verbreitung von Desinformationen genutzt werden könnte, was politische Spannungen weiter verschärfen würde.
In einer Zeit, in der die ethische Nutzung von Künstlicher Intelligenz intensiv diskutiert wird, könnte die laxe Haltung von X nicht nur rechtliche Folgen haben, sondern auch das Vertrauen von Werbekunden und Nutzern in die Plattform weiter erschüttern. Es zeigt sich, dass der verantwortungsvolle Einsatz von KI in der heutigen digitalen Welt unerlässlich ist, um die Integrität von Informationen und die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten.
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Deutschlandweite Veranstaltungen |
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Sep
6-8
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Legal Design Summer School 2024
Format: Präsenz Ort: Düsseldorf
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Sep
12
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Legal Innovation Night
Format: Präsenz Ort: Hamburg
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Sep
20-22
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Legal Hackathon Cologne 2024
Format: Präsenz Ort: Hürth Anmeldefrist: 13.09.
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Während in den Kanzleien KI schon oft zum Einsatz kommt, bleibt es diesbezüglich in der Justiz eher ruhig. Ein Robo-Judge könnte jedoch auch in der Justiz Aufgaben übernehmen. Unter Robo-Judge versteht man eine KI, die der Richterschaft assistieren könnte. Dabei kommt dann die Frage auf, ob die KI vollständig die richterlichen Aufgaben übernehmen und somit Urteile sprechen würde.
Jedoch wird dies bislang noch verneint, da Entscheidungen in der Justiz in dieser Hinsicht von Menschen getroffen werden sollen, das sieht das Grundgesetz so vor. Hinzu kommt, dass es einen großen Aufwand bedarf, um die notwendigen Trainingsdaten zu entpersonalisieren. Auch würden viele neue Fragen, beispielsweise hinsichtlich der damit verbundenen Verantwortung aufkommen. Eine KI als Richter bleibt also noch Zukunftsmusik. Eine KI kann aber gerade in der Justiz ein sinnvolles Tool zur Unterstützung darstellen, insbesondere im Hinblick auf den Fachkräftemangel.
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Carolina, Dominik, Isabella, Kerim, Laureen, Lea, René, Scarlett
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