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KI-Regulierung der EU, MPRE und Aleph Alpha - Newsletter vom 27. November 2023

Liebe/r Legal Tech Interessierte, 

diese Ausgabe widmet sich der Einigkeit über die Prinzipien von KI-Regulierung in der EU und dem Bestehen des MPRE durch generative KI. Darüber hinaus berichten wir über die Investitionen in Aleph Alpha. Mit dem Buchstaben W wird diesmal das „Workflow Management“ erklärt.

Gerne kannst du uns dein Feedback zuschicken.  

Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen! 

Dein b{u}ilt Team

Was war und was wird

Der Newsletter wird ein Jahr alt! Am 28.11.2022 haben wir den ersten Newsletter veröffentlicht. Danke an jeden, der den Newsletter abonniert hat und uns unterstützt! Für Feedback und Anregungen melde dich gerne bei uns unter qm@built.de.

Außerdem möchten wir dich an den PwC-Vortrag zum Thema “Verwendung von Legal Tech Tools im Alltag” am Mittwoch, den 29.11., ab 18:30 Uhr im S 64 erinnern.

Aktuelle Nachrichten

Einigkeit über Prinzipien von KI-Regulierung in EU

Deutschland, Frankreich und Italien haben sich in einem gemeinsamen Papier auf einen Verhaltenskodex zur Regulierung Künstlicher Intelligenz geeinigt, der mit gewissen verbindlichen Selbstverpflichtungen für die jeweiligen Anbieter einhergehen soll.  

Dabei soll in Zukunft auch eine europäische Behörde helfen, die etwaige Verstöße und die Einhaltung der Standards kontrollieren soll. Vorerst jedoch soll es laut dem Papier keine Sanktionen geben. Da derzeit im sogenannten Trilog zwischen EU-Kommission, Europäischem Parlament und dem EU-Rat ohnehin die zukünftige Aufstellung innerhalb dieses neuen Gebiets verhandelt wird, lässt sich davon ausgehen, dass die Festlegung dieser drei führenden europäischen Akteure die Debatte maßgeblich prägen wird.  

Unter anderem wurde der Vorschlag des Bundesministers für Digitales und Verkehr Volker Wissing (FDP), der eine Selbstregulierung für Sprachmodelle beinhaltete, aufgegriffen. Gleichzeitig soll aber laut Bundeswirtschaftsministerium nicht die KI an sich geregelt werden, sondern viel mehr die konkrete Anwendung. Die Entwicklung entsprechender Modelle, welche sich noch nicht in der Anwendung befinden, soll deshalb weiterhin von staatlicher Kontrolle frei sein.  

Als Vorbild soll dabei die Autobranche dienen, welche in den meisten Fällen durch DIN-Industrienormen reguliert ist. Auch hier findet die Kontrolle von Seiten des Staates erst bei der Anwendung, in diesem Fall daher im Straßenverkehr, statt. Im Kern erhofft man sich, durch das geschlossene Auftreten die andauernden Verhandlungen voranzubringen.

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Generative KI besteht die Prüfung zur rechtlichen Berufsethik

Nachdem ChatGPT zu Beginn des Jahres die juristische Anwaltsprüfung in den USA mit Bravour bestanden hat, konnte generative KI nun eine weitere juristische Prüfung meistern. Zwei der führenden Sprachmodelle (LLMs) haben in einer Untersuchung von LegalOn Technologies eine Simulation der Multistate Professional Responsibility Examination (MPRE) bestanden. 

Die MPRE ist ein 120-minütiger Multiple-Choice-Test mit 60 Fragen, in der die Kenntnis und das Verständnis etablierter Standards im Zusammenhang mit dem beruflichen Auftreten von Anwälten geprüft werden. Sie ist in allen bis auf zwei US-Bundesstaaten eine Voraussetzung für die Zulassung als Rechtsanwalt. 

Die Forscher testeten in ihrer Untersuchung OpenAIs GPT-4 und GPT-3.5, Anthropics Claude 2 und Googles PaLM 2 Bison. Dabei schnitt GPT-4 am besten ab. Es beantwortete 74 % der Fragen richtig und übertraf den durchschnittlichen menschlichen Testteilnehmer um schätzungsweise 6 %. Claude 2 löste 67 %, GPT-3.5 49 % und PaLM 2 42 % der Fragen korrekt. 

Das Besondere an der Untersuchung ist, dass jedes LLM mit einem "Zero Shot"-Ansatz getestet wurde. Keines der Sprachmodelle wurde also vorher in rechtlicher Berufsethik trainiert. Dies zeigt, dass sich die Grenzen des Möglichen bei der Anwendung von KI immer weiter verschieben. Zwar kann man nicht behaupten, dass KI weiß, was richtig und was falsch ist, oder dass ihr Verhalten von moralischen Prinzipien geleitet wird, aber die Ergebnisse zeigen, dass KI das Potenzial hat, ethische Entscheidungen zu unterstützen.

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Aleph Alpha sichert über 500 Millionen US-Dollar an Investitionen

Aleph Alpha ist eines der führenden Unternehmen im Bereich der erklärbaren und vertrauenswürdigen KI mit Sitz in Heidelberg. Am Montag, den 6. November, hat es den erfolgreichen Abschluss seiner Serie-B-Finanzierungsrunde bekannt gegeben.  

Der deutsche ChatGPT-Konkurrent erhält mehr als 500 Millionen US-Dollar an Zuwendungen von einem Konsortium aus insgesamt sieben neuen Investoren sowie Investoren aus früheren Runden.  

Angeführt wird das Konsortium vom Innovation Park Artificial Intelligence, Bosch Ventures und den Unternehmen der Schwarz Gruppe. Neue Investoren sind die Berliner Christ&Company Consulting, das globale Edge-to-Cloud-Unternehmen Hewlett Packard Enterprise, SAP und Burda Principal Investments.   

Alle diese an der Finanzierungsrunde beteiligten Investoren spielen eine wesentliche Rolle bei der Verwirklichung des Ziels von Aleph Alpha, souveräne KI-Lösungen für Unternehmen und Behörden bereitzustellen. Die Gesamtzuwendungen der Serie-B-Finanzierungsrunde belaufen sich auf mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar. Die Mittel sollen in angewandte Forschung, Geschäftsentwicklung und die Skalierung des Geschäftsmodells fließen. Das Engagement ermöglicht es Aleph Alpha, seine KI-Forschung voranzutreiben und generative KI für datenschutzsensitive Branchen wie Gesundheitswesen, Finanzen und Sicherheit zu entwickeln. 

Die Finanzierung wird auch für akademische Kooperationen und die Förderung von Innovationen durch Open Source genutzt. Aleph Alpha betont die Unabhängigkeit und Flexibilität seiner Angebote in Bezug auf Infrastruktur, Cloud-Kompatibilität und hybride Setups. Das Unternehmen strebt an, führend in der Entwicklung generativer KI zu sein und setzt dabei auf Technologien für Datenschutz, Sicherheit, Erklärbarkeit und Individualisierung. Partner wie Schwarz Digits und die Robert Bosch GmbH unterstützen Aleph Alpha dabei, die technologische Souveränität Europas zu stärken. Die gemeinsame Weiterentwicklung der generativen KI soll neue Standards setzen und Anwendungsfelder in verschiedenen Branchen erschließen. Die einzigartige Technologie von Aleph Alpha im Bereich Erklärbarkeit und Vertrauenswürdigkeit spielt dabei eine entscheidende Rolle.

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Deutschlandweite Veranstaltungen

Nov
28

Coffee Chat: “Die 5 größten Technologietrends und deren Potential für Rechtsabteilungen”

Uhrzeit: 16.00 Uhr
Format: Online
Anmeldefrist: Keine

Zur Anmeldung

Nov
29 - 30

2. Digital Justice Summit

Ort: Kongressbereich Hotel De Rome Berlin
Format: Präsenz
Anmeldefrist: Keine

Zur Anmeldung

Legal Tech ABC

W wie Workflow Management

Ein „Workflow“ ist ein Modell von definierten, sich wiederholenden Arbeitsabläufen. „Workflow Management Software“ sind Programme zur Steuerung von automatisierten Workflows. 

Eine Workflow Management Software hat dabei im Wesentlichen drei Funktionen: (1) Modellierung, also die Organisation der Arbeitsschritte und Darstellung des Prozesses; (2) Ausführung, also die Zuteilung und Bearbeitung der Aufgaben; und (3) Monitoring, also die Analyse der im Workflow erzeugten Daten. 

Durch den Einsatz solcher Software kann sichergestellt werden, dass Prozesse eingehalten werden, deren Ausführung überwacht werden und so Schwachstellen erkannt und Arbeitsabläufe optimiert werden.

Unser Newsletter-Team: 

Anna-Lena, Bonita, Jil, Laureen, Lea, René

Impressum

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Bismarckstraße 45
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Vertretungsberechtigung:
William Homburg, Maximilian Volland, Manuel Nagel

Amtsgericht Bayreuth
VR 200974

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